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Nachhaltige Reisen mit dem österreichischen Umweltzeichen

Das österreichische Umweltzeichen gibt es bereits seit 1990, also seit über 30 Jahren. Es gehört somit zu den ältesten Ökolabels der Welt. Gerngross Reisen wurde damit ausgezeichnet.
See mit Spiegelung von Wald und Bergen

Ein Gastbeitrag von Julia Balatka, JB Travel

Als ursprünglich reines Produktlabel ist es über die Jahre gewachsen und hat sich auch dem Tourismus zugewandt. Ursprünglich waren es nur Hotels und andere Unterkunfts- bzw. Gastronomiebetriebe, aber nach und nach sind auch andere Bereiche dazu gekommen, wie Reisen und Events.

Produktbezogenes Umweltzeichen heißt, es wird nicht das gesamte Unternehmen im Detail überprüft ,– ausgenommen natürlich Beherbergungs- und Gastronomiebetrieb, man kann ja schlecht ein Bett oder einen Tisch ökologisch betreiben –  sondern nur eine einzelne Reise.
Der Betrieb selbst muss zwar auch einige nachhaltige Tätigkeiten vorweisen, insbesondere ein Firmenleitbild, aus dem der Nachhaltigkeits-Gedanke ersichtlich ist, aber vorwiegend die Reise selbst hat sehr strenge Kriterien zu erfüllen.

Was sind das nun für Kriterien?

Die meisten Ressourcen werden bei einer Reise üblicherweise mit der An- &Abreise verbraucht. Daher gibt es einen eigenen CO2 Rechner, der aufgrund des Verkehrsmittel – ob Flugzeug, Bus oder Bahn etc. – und der Distanz den CO2 Verbrauch (genaugenommen die CO2 Äquivalente) dieser Reise errechnet. Um mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet zu werden, darf die Reise maximal 220kg CO2/Person und Tag verursachen.
Um diese Zahl besser einordnen zu können:
Üblicherweise verbrauchen wir in Europa im Alltag 20kgCO2/Tag und Person.
Wenn man die weltweit produzierten Emissionen zusammenzählt und begrenzt, so dass die vereinbarten Klimaziele erreicht werden können (max. Erderwärmung von 1,5°C) und dann auf die 8 Milliarden Menschen verteilt, käme eine klimafreundlichen Jahresbudget von 1,5t CO2 also ca. 4,1kg/Tag heraus.
Wer mehr dazu wissen will: Das persönliche Klimabudget – atmosfair 

Aufgrund des höchstzulässigen CO2 Ausstoß/Tag müsste z.B. eine Reise nach Bali mindestens 28 Tage dauern.

Bei Busreisen hingegen können auch Tagesfahrten mit dem Umweltzeichen zertifiziert werden und liegen durchschnittlich bei 4-6kgCO2/Tag und Person. 

Nach der An- und Abreise sind Beherbergungsbetriebe der Teil einer Reise, der die meisten Ressourcen verbraucht. Hier kommen neben dem klassischen Energie- und Wasserverbrauch auch sehr viele soziokulturelle Aspekte zu tragen und natürlich die Verpflegung.

Worauf kann man auch als Gast konkret bei einer Unterkunft achten?

Am einfachsten ist es natürlich, wenn man eine zertifizierte Unterkunft wählt. Für eine Umweltzeichenreise fast ein Muss. Fragen die man sich als Gast stellen sollte: Wie oft wird die Bettwäsche und Handtücher gewechselt? Haben Armaturen eine Wassersparautomatik? Gibt es einen Pool und grüne Wiesen und Blumenbeete, obwohl man in einer wasserarmen Gegend ist? Sind Toilettartikel im Bad einzeln verpackt oder gibt es umweltschonende Seifenspender? Ist Mülltrennung auch für Kunden möglich? Kann man die Heizung aufdrehen, das Fenster öffnen und es wird weiter geheizt? Wird der Strom im Zimmer unterbrochen, wenn man geht oder kann man Licht brennen lassen und auch die Klimaanlage voll aufdrehen, obwohl man nicht im Zimmer ist? Wie entspannt wirken die Mitarbeitenden in der Unterkunft? Werden sie wertschätzend behandelt und geben einem das Gefühl, dass sie ausreichend verdienen und Freizeit haben oder wirken alle sehr angespannt und gestresst?
Wie sieht es mit dem Lebensmittelangebot aus? Ist es regional und landestypisch und vielleicht sogar biologisch?

Weitere Informationen zu den verschiedenen Ökolabels und ihre Inhalte findet man hier: PDF-Labelguide_Dritte_Auflage_DE_2016.pdf (fairunterwegs.org)

Der nächste wichtige Baustein einer Reise betrifft die Aktivitäten vor Ort. 

Hier gibt es einige Freizeitangebote, die niemals Bestandteil einer Reise mit dem Umweltzeichen sein können wie jagen oder verbrennungsmotorbezogene Freizeitaktivitäten (Motorboot fahren, Heliskiing etc.) oder auch kulturell sensible Aktivitäten, die ausschließlich für touristische Zwecke und ohne ihren eigentlichen Kontext durchgeführt werden.

Damit eine Reise ein Umweltzeichen erhält, geht es aber nicht nur um die Reise selbst, sondern auch um die Kommunikation zu den Kunden. Diese sollen möglichst gut informiert werden über ökologische, wie auch kulturelle Besonderheiten und auch das Feedback im Nachgang einer Reise ist eine Bedingung, um die Qualitätssicherung sicherzustellen.

Wer also auch auf Reisen etwas Gutes für sich und unsere wunderbare Erde tun möchte, der sollte stets achtsam und offen sein und so oft wie möglich auf eine zertifizierte Reise setzen.

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